Pflegetipps

Ihr Rasen ist ein Naturprodukt, dessen Erscheinungsbild von vielen Einflüssen abhängt. Der gelieferte Fertigrasen stellt nur eine Komponente im Gesamtgefüge Ihres Gartens dar. Daneben sind der vorhandene Untergrund mit seiner Bodenstruktur und Nährstoffgehalten, das Klima mit der stetigen Verfügbarkeit von Wasser, Nährstoffen und Licht sowie einige generelle Pflegemaßnahmen mit zu berücksichtigen.

Mit dem Erwerb Ihres Fertigrasens geht es erst richtig los …

Rasen mähen    
Für einen schönen und dichten Strapazierrasen empfiehlt es sich, den Rasen in regelmäßigen Abständen von einer Wuchshöhe von 7 bis 8 cm auf ca. 4 bis 5 cm zu kürzen. In der Hauptwuchszeit von März bis Oktober sollte dazu ein- bis zweimal in der Woche der Rasen gemäht werden. Achten Sie darauf, generell möglichst nicht mehr als die Hälfte der Wuchshöhe ein zu kürzen. Anfallendes Schnittgut sollten Sie von der Rasenfläche entfernen (Rasenhygiene)!

Über das Jahr betrachtet, sollte im Frühjahr ab Mitte März der erste Rasenschnitt erfolgen. Im Hochsommer kann bei Trockenheit und damit verbundenem, langsamerem Pflanzenwachstum der wöchentliche Turnus ausgesetzt werden.
Im Oktober oder November erfolgt der letzte Schnitt. Es empfiehlt sich, das Schnittgut und ebenfalls das Herbstlaub von der Rasenfläche zu holen, damit Winterschäden ausbleiben.

Rasen beregnen
Falls die natürliche Wasserversorgung im Sommer ausbleibt, falls die Rasengräser sich zusammenrollen und die frische Grünfärbung verlieren, sollten Sie Ihren Rasen wässern.
Rasengräser verfügen über ein flaches Wurzelwerk. Um dieses im Wachstum anzuregen, sollten Sie nicht häufig geringe Mengen, sondern weniger häufig aber durchdringend beregnen. Als Richtwert sind bei den einzelnen Bewässerungsgängen 20 bis 25 l/m² anzusetzen. Diese lassen sich bequem nach 2-3h mit einer Beregnungsanlage erzielen. Zur Kontrolle sollten Sie mit einem Spaten die Nässe des Erdreichs in 15 bis 20cm Tiefe prüfen.
Von einer allabendlichen Bewässerung mit kleinen Wassermengen ist abzuraten. Die Rasengräser bilden dadurch kein kräftiges Wurzelwerk aus und eine stärkere Abhängigkeit von stetiger Wässerung entsteht.

Ist Ihr Rasen erst einmal vertrocknet, bedarf es größerer Geduld und viel Bewässerung bis die Rasengräser wieder erneut austreiben und die braune gefärbte Fläche wieder begrünen.
Beregnen Sie abends, über Nacht oder in den frühen Morgenstunden, um der Wasser-verdunstung entgegen zu wirken.

Rasen düngen (s. a. Produkte)
Für ein schönes, dichtes Erscheinungsbild Ihres Rasens bedarf es einer ausreichenden Versorgung mit Nährstoffen. Wesentliche Nährstoffe sind Stickstoff (N > Wachstum, Grünfärbung), Phosphor (P > Wurzelwachstum) und Kali (K > Widerstandsfähigkeit), daneben in geringeren Mengen noch Eisen (Fe) und Magnesium (Mg) und weitere Spurenelemente.

Zur Erfassung des Ist-Zustands als Grundlage einer effizienten Düngung bietet die LUFA (Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt) eine genaue Analyse des Nährstoffgehalts Ihres Gartenbodens an. Als Anhaltswert für einen gut versorgten Boden können im Allgemeinen auf 100 g Bodenmaterial 20 mg Phosphat (P2O5) , 20 mg Kalium (K2O) und 7 mg Magnesium angesetzt werden. Zur Erhaltung dieses Nährstoffgehalts lassen sich die folgenden Richtwerte für die Reinnährstoffzufuhr pro Jahr veranschlagen.

Die Streubreite der einzelnen Angaben ergibt sich vor allem aufgrund der unterschiedlichen Nutzungsintensität der Rasenfläche. Je mehr Sie Ihren Rasen nutzen, desto mehr Dünger benötigt er für eine zügige Erholung.

Düngen Sie in mehreren Teilgaben im März/April zur frühzeitigen Nährstoffversorgung im Frühjahr, im Mai/Juni zur Nachdüngung und im August mit einem Langzeitdünger zur ausreichenden Nährstoffversorgung bis in den Herbst hinein. Im Herbst empfiehlt sich eine weitere Düngung mit einem Kali betonten Dünger, der die Widerstandsfähigkeit der Gräser gegen die Unbilden des Winters stärkt.

Achten Sie auf eine gleichmäßige Verteilung des Düngers bei trockenen Gräsern. Durch ein anschließendes Bewässern geht der Dünger sukzessive in Lösung und steht den Pflanzen zur Verfügung. Blattverätzungen oder Verbrennungen durch ein lokales Anhaften der Düngerkörner an den Grasblättern sollten unterbunden werden.

Rasen vertikutieren
Für optimale Wachstumsbedingungen benötigen Rasengräser eine für Luft und Wasser durchlässige Rasennarbe. Im Laufe der Jahre des Rasenwachstums entwickelt sich zwischen den Rasengräsern eine dicke Schicht aus Wurzelwerk, abgestorbenen Grashalmen und Erde, die eine optimale Entwicklung verhindern. Mit Hilfe von Vertikutiergeräten lässt sich diese Rasenfilzschicht aufreißen. Das Gräserwachstum wird angeregt, die Rasenhygiene verbessert.
Zeitlich empfiehlt sich das Vertikutieren bei abgetrocknetem Boden im Frühjahr. Achten Sie auf die Durchdringung des Rasenfilzes und das leichte Ankratzen der Bodenoberfläche durch die Messer des Vertikutiergerätes.

Klee, Moos & Pilze im Rasen
Nicht selten findet man Klee, Moos oder Pilze in älteren Rasenflächen. Die Ursachen, d.h. Samen und Sporen dieser Rasen-Begleitpflanzen, lassen sich aufgrund Ihrer natürlichen Verbreitung überall – auch in Ihrem Garten – finden. Diese unschönen Begleiterscheinungen treten immer wieder dann auf, wenn die Wachstumsbedingungen der Rasengräser nicht mehr dem Idealzustand entsprechen. Treten Mängelzustände auf, so erweisen sich andere Pflanzen als widerstandsfähiger. Sie verdrängen die Gräser und zeigen Ihnen als Symptom diese Mängel lokal an:

Klee tritt in Ihrem Rasen dort auf, wo Stickstoff im Boden den Rasengräsern nicht in ausreichendem Maß zur Verfügung steht. Die Kleepflanzen haben hier den Vorteil den Stickstoff auch aus der Luft gewinnen zu können.

Moos erscheint in Ihrem Rasen, wenn es an Licht mangelt, der Untergrund verdichtet, eine Staunässe vorhanden ist oder eine ausreichende Nährstoffversorgung fehlt.

Hutpilze wachsen überall dort schnell an, wo es feucht und nass ist. Dicker Rasenfilz und Herbstlaub auf dem Rasen begünstigen Ihr Wachstum. Für den Menschen sind diese Pilze in der Regel ungefährlich.

Sind diese Begleitpflanzen lokal in Ihrem Rasen einmal aufgetaucht, so hilft kurzfristig nur das umweltfreundliche Ausstechen oder Abmähen und anschließende Beseitigen dieser Pflanzen. Mit Hilfe von Fertigrasen oder einer lokalen Rasenaussaat lässt sich danach lokal ausbessern. Denken Sie dabei an eine ausreichende Düngung, um den frisch angelegten Rasengräsern einen Wachstumsvorteil gegenüber den unerwünschten Begleitpflanzen zu geben.

Mittel- und Langfristig sollten Sie immer folgende Maßnahmen bedenken:

  • Rasenhygiene aufrecht erhalten
    Pflegen Sie Ihren Rasen durch regelmäßiges Rasenmähen, Vertikutieren und Abtragen von Schnittgut und Laub.
  • Wachstumsgaranten zuführen
    Geben Sie Ihren Rasengräsern die Grundlagen für ein gesundes Wachstum durch das bedarfsabhängige Zufügen von Nährstoffen und Wasser.

Weitere Rasenkrankheiten
Insbesondere bei schlechten Wachstumsbedingungen gibt es weitere Schadbilder im Rasen. Zu erwähnen sind der im Frühjahr gelegentlich auftauchende Schneeschimmel oder in trockenen Sommern Rostkrankheiten.

Da die Schadbilder der diversen Rasenkrankheiten zum Teil recht ähnlich aussehen und individuell unterschiedliche Ursachen haben können, bedarf es eines sachkundigen Begutachters für die gezielte Bekämpfung dieser Erscheinungen. Sollten in Ihrem Rasen Probleme auftreten, stehen wir Ihnen natürlich gerne zur Seite.